In der vergangenen Woche gab es für viele in Deutschland seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder "Landregen". Also Regen, der mit leichter bis mäßiger Intensität so richtig schön vor sich hin "plätscherte" und so den Erdboden flächig und bis in gewisse Tiefe mit Wasser zu versorgen vermochte. Ganz im Gegensatz zu Starkregen, der in der Regel nur lokal auftritt und dessen Wasser meist nur oberflächlich dahinrinnt. Die Hoffnung war somit groß, dass es mit der Trockenheit und Dürre zu Ende gehen könnte. Doch Pustekuchen!
Die niederschlagsreiche Wetterphase kristallisierte sich als nur kurzes Intermezzo heraus. Seit einigen Tagen herrscht in Deutschland wieder trockenes Hochdruckwetter vor. Anhand der gleitenden Niederschlagsbilanz für das laufende Frühjahr (siehe Abbildung 1, links) erkennt man, dass der Regen nicht ausreichte, das in den vielen Wochen zuvor aufgebaute Niederschlagsdefizit auszugleichen. Fast überall ist es folglich immer noch zu trocken, lediglich kleinräumig ist die Bilanz quasi ausgeglichen. Das sonnige "Strahlungswetter" mit seinen immensen Verdunstungsraten tut nun sein Übriges, den Boden wieder auszutrocknen.
Ein Blick auf die Grafik der Bodenfeuchte (siehe Abbildung 1, rechts) verdeutlicht, dass der Boden in vielen Regionen des Nordens und des Südens zumindest bis 60 Zentimeter Tiefe bereits wieder mehr oder weniger deutlich zu trocken ist. Nur in einem Streifen vom Westen bis in die Mitte sowie in einigen süddeutschen Mittelgebirgsregionen ist es (noch) feucht. Doch diese "Feuchtgebiete" werden sich in den kommenden Tagen weiter zurückziehen.
Denn zumindest bis zum Monatswechsel (30. April/1. Mai) bleibt Niederschlag die absolute Ausnahme. Hoch "Quendolin" sorgt nicht nur für weitestgehend niederschlagsfreies, sondern eben auch wieder für sehr "verdunstungsfreundliches" Strahlungswetter: Sonne von früh bis spät! Zum kommenden Wochenende (ab Freitag, 2. Mai) stellt sich die Wetterlage zwar um, allerdings dürften die aufkommenden Niederschläge zunächst eher konvektiven Charakter haben, also in Form von Schauern und Gewitter auftreten. Diese bringen nicht den so wichtigen, flächigen Landregen, sondern den hydrologisch eher unwirksamen Starkregen.
Selbst wenn man dann weiter in die Ferne schaut, ist längst noch nicht gesichert, ob die ab dem Wochenende beginnende, eher tiefdruckdominierte Wetterphase auch wirklich landesweit nennenswerten Regen bringt. Exemplarisch dargestellt sind die vom US-amerikanischen GFS- und dem europäischen EZMW-Modell aufsummierten Niederschlagsmengen bis 8. Mai (siehe Abbildung 2). Demnach bestünde zumindest am Alpenrand Hoffnung auf etwas mehr Nass von oben, ansonsten ergibt sich ein eher heterogenes Bild mit insgesamt nicht wirklich erklecklichen Mengen.