Verantwortlich für die kommenden Kontraste sind zwei Druckgebilde. Tief DARIUS über dem Ärmelkanal zieht langsam nach Norden. Ein Trog reicht weit nach Süden über die Iberische Halbinsel bis nach Algerien. Von dort werden im Zusammenspiel mit hohem Luftdruck über dem östlichen Mittelmeer sowie Osteuropa warme Luftmassen nach Norden geführt. Das Hochzentrum liegt weit entfernt über Südrussland. Über dem Mittelmeer werden diese mit Feuchte angereichert und an der Alpensüdseite regelrecht ausgepresst, siehe hierzu Thema des Tages von gestern, den 14.04.2025.
Nördlich der Alpen ist die Luftmasse zwar weiterhin warm, aber deutlich trockener. Für Temperaturkontraste braucht es aber auch noch eine zweite Luftmasse. Diese "wartet" auf der Rückseite von DARIUS über dem Ostatlantik. Noch hat die kältere Luft Deutschland also nicht erreicht und so werden heute nochmals recht einheitliche 17 bis 24 Grad erreicht.


Am Mittwoch dreht der Wind im Westen dann auf westliche Richtungen und die deutlich kühlere Luft subpolaren Ursprungs fließt ein. Im Osten kommt der Wind weiterhin aus südöstlichen Richtungen und führt die warme und trockene Luft subtropischen Ursprungs heran. Der Hochdruckeinfluss sorgt dort zudem für freundliches Wetter, während im Westen die Sonne kaum eine Chance hat und immer wieder Regen fällt. Die unterschiedliche Himmelsbedeckung und damit verbundene ungleiche Einstrahlung verstärken die Temperaturgegensätze der Luftmassen noch. Im Westen ist am Mittwoch bereits bei 13 bis 17 Grad Schluss, in der Eifel auch schon etwas früher. Im Osten gibt es dagegen gebietsweise einen Sommertag mit den höchsten Werten in der Lausitz mit bis zu 27 Grad.
Am Donnerstag ändert sich nichts Grundlegendes an der Wetterlage und damit auch nicht an den Gegensätzen über Deutschland. Im Westen bekommt man die Sonne kaum zu Gesicht, dafür regnet es hin und wieder. Die Temperaturen liegen zwischen 11 und 14 Grad, in der Eifel und im Hunsrück teilweise nur um 8 Grad. Nochmals wärmer als am Vortag wird es im Osten. In Ostsachsen, Brandenburg und dem Süden von Vorpommern werden 26 bis 28, örtlich an Oder und Neiße sogar 29 Grad erwartet. Sollten diese Werte eintreten, befinden sich diese im Bereich der Rekorde für die zweite Aprildekade in dieser Region. In Görlitz (Sachsen) liegt der Aprilrekord für die zweite Dekade (11.-20. April) zum Beispiel bei 27,8 Grad vom 17.04.1934 und in Bad Muskau (Sachsen) bei 27,5 Grad vom 20.04.2018. Der Dekadenrekord von Cottbus (Brandenburg) vom 17.04.1934 mit 30,1 Grad ist dagegen wohl nicht in Reichweite, ebenso wie die Monatsrekorde für April. Diese liegen in der Region für Stationen mit langjährigen Messreihen meist bei mehr als 30 Grad.


Anders als man vielleicht anhand der Temperaturunterschiede vermuten würde, gehen diese ohne verbreitet auftretend signifikantes Wetter einher. Nur örtlich bilden sich sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag Gewitter im Grenzbereich der beiden Luftmassen.
Ab Freitag wird es dann im Osten sehr wahrscheinlich nicht mehr so warm wie an den Vortagen, wodurch der Temperaturgradient über Deutschland etwas aufweicht. Zudem wird es dann auch in den östlichen Landesteilen im Laufe des Tages und in der Nacht zum Samstag gebietsweise zu Regen und örtlichen Gewittern kommen. Niederschlag, der aufgrund der zuletzt trockenen Witterung vielerorts sicherlich willkommen ist.