15. März 2015 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Tropischer Wirbelsturm Pam nun bei Neuseeland
Im Thema des Tages vom 12.03.2015 wurde ausgiebig von Pam berichtet. Hier nun eine Fortsetzung mit den abgelaufenen Ereignissen.
Einer der schwersten jemals beobachteten Stürme in der Südsee mit dem
Namen Pam nähert sich der Nordinsel Neuseelands.
Wirbelsturm Pam entwickelte sich vor gut einer Woche etwa 300 km
nördlich von Vanuatu von einem Tropensturm zu einem intensiven
Hurrikan der höchsten Kategorie 5.
(Die Entwicklung können Sie anhand der Grafik verfolgen.)
Was bedeutet diese Kategorisierung?
Stürme in den Tropen sind eingeteilt in Tropische Tiefs, Tropische
Stürme und Wirbelstürme der Kategorie 1 bis 5. Die Kategorien
unterscheiden sich nur durch die einminütigen Mittelwinde und nicht
auch durch den Niederschlag, der oftmals zu größeren Schäden als der
Wind führt.
Die zu den Tropischen Stürmen gehörenden Mittelwinde erreichen Stärke
8 bis 11(62 bis 118 km/h), Wirbelstürme ab Stärke 12. Die Kategorie 5
bedeutet dabei Windgeschwindigkeit im Minutenmittel von über 250
km/h. Einzelne Böen, also kurzzeitige Spitzenwerte über 250 km/h,
nach denen wir in Mitteleuropa die Sturmstärke gerne beurteilen,
reichen dafür aber nicht aus.
Das Auge von Pam zog über den Süden von Vanuatu und hat auf der
gesamten Inselgruppe mit seinen ca. 250.000 Einwohnern Verwüstungen,
die man wirklich als solche bezeichnen kann, hinterlassen. Dabei hat
es auch viele Tote gegeben.
Als Böen wurden auf Vanuatu 340 km/h geschätzt. Offizielle Daten
haben uns nicht erreicht. Vermutlich haben die Messgeräte das nicht
überlebt.
Auf Neu Kaledonien, an dem der Kern des Wirbelsturms (als Kategorie
4) in 350 km vorbeizog, wurden gerade mal 102 km/h in einer Böe
gemessen.
Zum Vergleich: Beim legendären mitteleuropäischen Orkan Lothar an
Weihnachten 1999 gab es im Flachland Böen bis 160 km/h.
Wie geht es nun weiter?
Pam zieht östlich der Nordinsel Neuseelands als Kategorie 1
Wirbelsturm
(Minutenmittel bis 153 km/h) vorbei. Das entspricht in etwa der
Stärke von Orkan Lothar. Derzeit erreichen dort die mittleren
Windgeschwindigkeiten Stärke 8, die Böen also etwa Stärke 10
entsprechend 100 km/h.
Gleichzeitig werden dort heftige Niederschläge erwartet, die binnen
27 Stunden 220 mm erreichen können.
Das entspricht etwa der Dreimonatsmenge in Deutschland.*
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
Themenarchiv:
10.01. - Tief "Charly" und die Grenzwetterlage - Ein Rückblick
09.01. - Jahresvorausschau 2024 - Ein Rückblick
08.01. - Grenzwetterlage mit kräftigen Schneefällen erwartet
07.01. - 35 Jahre Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie
06.01. - Tief BERND und das Dreikönigswetter
05.01. - Eine Warmfront mit Wumms
04.01. - Ungemütliches Sternsingen
03.01. - Deutschlandwetter im Jahr 2024
02.01. - Deutschlandwetter im Dezember 2024
01.01. - Das Jahr 2025 startet turbulent!
31.12. - Eine Silvesterrally über die Welt hinweg mit dem Blick aufs Wetter!
30.12. - Jahresvorausschau 2025
29.12. - Wetterextreme 2024 Teil 2
28.12. - Wetterextreme 2024
27.12. - Feuerwerk-Wetter
26.12. - Diabatische Rossbywellen - eine etwas andere Tiefdruckentwicklung
25.12. - 25 Jahre nach Orkan LOTHAR
24.12. - Milde Weihnachten
23.12. - Weihnachtswetter
22.12. - Nordseesturm und Montagsschnee in der Mitte Deutschlands
21.12. - Stürmischer Dionisio
20.12. - BIANCA´s Kaltfront
19.12. - Weiße Weihnachten?
18.12. - Ehrentag der Schneeflocke
17.12. - Pazifische Taifunbilanz 2024
16.12. - Wetter in der vorweihnachtlichen Woche
15.12. - Phänomen Nebel - Teil 2: Der Advektionsnebel
14.12. - Der "scheue" Regenbogen